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Halsband oder Geschirr für Hunde?

Anatomisch gesehen liegt das Halsband um die Halswirbelsäule des Hundes. In diesem Bereich liegen aber auch die Speiseröhre, die Luftröhre, der Kehlkopf und die Halsgefäße mit großen Venen und Arterien sowie deren Lymphbahnen. Ein Ziehen oder Rucken am Halsband kann bedenkliche Auswirkungen haben. Wir zeigen was passiert und stellen eine Alternative vor.

Unsere Hunde begleiten uns durch unser Leben wie kein anderes Haustier.
Sie sind nicht nur beim Waldspaziergang an unserer Seite, sondern auch beim Kaffeetrinken mit Freunden, im Urlaub und beim Schlendern durch die City. Möglich ist dies nur durch die Sicherung mit Leine und Halsband, der Hund soll ja nicht unter die Räder geraten.

Drei Hunde an der Leine

Nun gibt es Situationen, in denen der Hund im Überschwang seiner Gefühle an der Leine zieht und zerrt, sei es, weil ein anderer Hund in Sichtweite auftaucht oder ein Hase im Wald davonhoppelt. Beides kann den Hund so triggern, dass er einfach lossprintet, egal ob der Leinenführer mitkommt oder nicht.
Natürlich gibt es auch viele Vierbeiner, die das Laufen an der Leine nie wirklich gelernt haben und in Dauerspannung, in der Leine hängend, dem Hundeführer quasi vorausrobben.
Außenstehende schmunzeln gern „schau mal, da geht der Hund wieder mit seinem Herrchen Gassi“ …

Ein Hundehals ist nicht aus Stahl

Der obere Teil des Halses besteht aus den kleinen einzelnen Wirbelkörpern, der Halswirbelsäule. Sie ist dick isoliert durch Muskeln - das ist nicht nur für die Beweglichkeit des Halses in alle Richtungen sinnvoll, sondern dient auch dem Schutz der Wirbelsäule. Verschiebungen der Wirbelkörper sind nicht nur sehr schmerzhaft, sondern haben weitreichende Folgen. Der Rückenmarkskanal enthält die Verlängerung des zentralen Nervensystems und führt vom Gehirn in jede Nervenzelle.

Nur ein "kleiner Ruck an der Leine"?

Die Frage wie sich der Hund dabei fühlt, wenn ihm durch das Halsband permanent seine Halsorgane abgedrückt werden, stellt sich nicht. „Ist doch selbst schuld - muss ja nicht so ziehen, der Dussel.“ Und da er ja scheinbar gut damit klarkommt, hechelnd, jauchzend, ächzend an der Leine zu laufen, kann es auch so schlimm nicht sein, wenn wir ihn über einen „Ruck an der Leine“ zum Innehalten bringen wollen - ist doch nur ein kleiner Ruck.

Hund zieht an der Leine

Bei Welpen ist die schützende Muskulatur der Halswirbelsäule noch gar nicht ausgebildet. Sie gehören nicht an Halsband und Leine, sondern an ein Geschirr!

Völlig unverständlich ist das Bild, das sich dem aufmerksamen Spaziergänger sehr oft bietet: der Hundeführer nutzt einen oder mehrere kräftige Rucke an der Leine, um sein Tier „zur Ordnung“ zu rufen. Es stellt sich hier die Frage, ob das andere Ende der Leine an eine Stahlverstärkung der Wirbelsäule seines Tieres glaubt!?

Der Weg aus dem Dilemma

Wie wäre es, dem Hund ein Geschirr umzuschnallen, statt das Halsband überzustreifen?

Dies würde dem Vierbeiner seine Luft zum Atmen lassen und sämtlichen Zug von der Halswirbelsäule und seinen Organen nehmen. Hunde schaffen es beispielsweise nicht mehr sich aus einem Geschirr zu entziehen, indem sie rückwärtsgehen und den Kopf aus dem Halsband ziehen.
Es verteilt außerdem beim Zug auf der Leine den Druck auf eine größere Fläche: den Brustkorb, gut geschützt von den Rippen - so kann sich der Hund auch mal voll ins Geschirr legen, ohne selbst Schaden zu nehmen.

Die Bedenken des Hundebesitzers, ihr Hund fühlt sich im Geschirr nicht wohl, ist schnell verflogen, wenn sie im Fachhandel einmal ein passendes Geschirr anlegen und feststellen, wie schnell und gut es von den Hunden toleriert wird.

Welches Geschirr ist empfehlenswert?

Unsere Partnerin des Tierportals, Tatjana Kukla von Wuffwelt Augsburg, nutzt bei ihren eigenen Hunden das Brustgeschirr FUN von anny-x und ist, wie ganz viele ihrer Kunden, davon begeistert.

Hundegeschirr von Wuffwelt

Das gepolsterte (vollunterlegte) Geschirr ist im Hals- und Brustbereich individuell einstellbar und zwei Steckschnallen sorgen für einen bequemen Einstieg. Das Geschirr ist so aufgebaut, dass es sich dem Körperbau des Hundes ergonomisch anpasst, dadurch entsteht eine optimale Zugverteilung, die den Rücken Ihres Hundes schont.

Das anny-x gibt es für 3 kg- bis 50 kg-Hunde. Durch die vielen Verstellmöglichkeiten wächst es gut mit, weil es im Hals- und Bauchbereich individuell einstellbar ist. Man bekommt es auf jede Rasse gut angepasst. Es ist auch für Welpen geeignet.

Der Golden Retriever Oreo bekam mit 10 Wochen sein erstes Geschirr in Größe S. Dieses reichte für ihn von 9 kg bis 18 kg. Dann wurde umgestellt auf die Größe M. Dieses ließ sich verstellen, bis er 30 kg erreicht hatte und nun trägt er aktuell Gr. L, die bis 40 kg geeignet ist.

Hundegeschirr von Wuffwelt

Die umlaufenden Gurte im Brustbereich bilden dank des langen Unterbruststegs einen bewegungsfreundlichen Abstand zu den Vorderbeinen, sodass die Achseln geschont werden. Das Gurtband ist in der kleinsten Einstellung komplett mit luftdurchlässigem Schaumstoff gepolstert und dieser wiederum ist mit Cordura (hoch abriebfestes Material) eingefasst.

Hier finden Sie auf der Seite von Wuffwelt detaillierte Angaben zum Bustgeschirr FUN, wie Maßtabelle, Mess-Schema, Pflegehinweise etc.: www.wuffwelt.de/Hundegeschirr

Stylisches und sinnvolles Zubehör

Maßangefertigt und mit individueller Beschriftung können Sie sich zu Ihrem Brustgeschirr ein Namensschild (mit und ohne Ring für die Hundemarke) anfertigen lassen.

Auf dem Rückensteg des Brustgeschirrs, findet leicht eine GPS-Trackertasche Platz. Auch diese kann individuell beschriftet und leicht durch einen Klettverschluss angebracht werden.

Schwarze Trackertasche

Um im Dunkeln besser gesehen zu werden, eignet sich zum Beispiel Orbiloc als Leuchtmittel.
Die Lampe kann auf dem Rücken, wo die GPS-Trackertasche sitzt, oder alternativ an der Seite angebracht werden, wo Oreo sie trägt.

Halsband oder Leine?

Wer einmal das Gefühl eines Halsbandes nachempfinden möchte, der legt einfach einmal seine Hände um den Hals, innere Handflächen nach oben, Daumen nach vorn und überm Schlüsselbein aufliegend (hat unser Hund nicht). Und nun leichten Druck nach hinten ausüben. Unangenehm? Genauso lassen! Das Halsband muss ja auch immer so fixiert werden, dass es nicht abrutschen kann.

Nun stelle man sich vor, dass eine andere Person die Kontrolle über diesen kleinen Teil unseres Körpers übernimmt, Sie werden hierüber gelenkt, fixiert und gehalten — ein beklemmendes Gefühl oder?

 Heidi Herrmann