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Spinnen - Faszination auf acht Beinen

Angenehm warme Tage und klare kalte Nächte, das charakterisiert einen schönen Altweibersommer. Die Bezeichnung leitet sich von „weiben" ab, der althochdeutschen Form von „weben". Denn im Spätjahr sind die geknüpften Spinnfäden zahlreicher Jung- und Kleinspinnen besonders deutlich zu erkennen.

Einblick in die Spinnenwelt

Verantwortlich für die vielen Spinnweben im Altweibersommer sind vor allem die Baldachinspinnen – ihren Namen haben sie vom Aufbau ihrer Netze, die wie ein Baldachin nach oben gewölbt sind. Alleine in Europa existieren hunderte verschiedene Arten dieser Spinnenfamilie, deren Angehörige nur wenige Millimeter groß sind. Sie bauen ihre Netze dicht über dem Boden. So werden die filigranen Bauwerke im Spätjahr durch Morgentautröpfchen umsäumt und gut sichtbar.

Außerdem betreiben die kleinen Tiere sehr erfolgreich das Luftschiffen: Mithilfe der Aufwinde, die sich über dem warmen Boden bei Tag entwickeln, schweben sie an Flugfäden in die Höhe und lassen sich davontragen. Auch diese Fäden sieht man im Herbst zu Tausenden. Wenn jedoch viele Spinnen kriechen, sie schon den Winter riechen, lautet eine alte Bauernregel. Und: Solange sie weben im Freien, kann man sich lange schönen Wetters freuen.

Spinnennetz im Gras Im Spätsommer kann man sie wegen der Tautropfen besonders bewundern: feingewobene Spinnennetze, wie zum Beispiel die der Baldachinspinne.

Woraus bestehen Spinnenfäden?

Spinnseide ist extrem dehnbar, reißfest und haltbar. Das beschäftigt natürlich auch die Wissenschaft. Eine Spinne kann mit ihren Drüsen sogar Fäden in verschiedener Qualität herstellen – je nachdem, ob sie zum Fliegen, Abseilen, für den Beutefang, die Paarung oder zu einem anderen Zweck gebraucht werden. Die Fäden selbst bestehen aus langkettigen Eiweißmolekülen und mehrere werden meist zu einem Faden verwoben.

Warum haben so viele Menschen Angst vor Spinnen?

So faszinierend der Anblick ihrer gewebten Bauwerke ist, Spinnen sind nicht bei jedermann beliebt. Plötzlich seilen sie sich vor einem ab, krabbeln über den Arm oder sitzen unerwartet an der Wand, was bei vielen Unwohlsein und sogar Angst auslöst. Arachnophobie lautet der Fachbegriff. Erklärungsansätze gibt es viele: Möglicherweise haben wir unsere Angst schon im Kindesalter erlernt oder sie rührt daher, dass die Tiere so ganz anders aussehen als wir Menschen. Manche vermuten auch, diese Angst sei genetisch festgeschrieben, weil von manchen Spinnentieren eine tödliche Gefahr ausgeht.

Hier noch ein paar Fakten über Spinnen:

An klassischen Spinnen, den sogenannten Webspinnen, gibt es weltweit mehr als 42.000 verschiedene Arten, alleine in Deutschland sind es gut 1.000. Die bekannten Weberknechte gehören nicht dazu, sie besitzen keine Spinndrüsen, haben einen anderen Körperbau sowie weitere Unterscheidungsmerkmale. Webspinnen häuten sich bis zu zehn Mal im Leben, weil sie sonst nicht wachsen könnten. Sie gelten als Räuber, bei denen Insekten ganz oben auf dem Speiseplan stehen. Sie legen Eier, aus denen fertige Jungtiere schlüpfen – und diese betreiben auch das Flugschiffen, um in neue Gebiete zu gelangen.

Quelle: Fressnapf Tiernahrungs GmbH